Wochenrückblick 2/2013

Die zweite Arbeitswoche ist rum und die Freude über das Wochenende ist trotz der anhaltenden Fußballpause und fehlender Sonne erträglich. Die Freundschaftsspiele der Woche und  die am heutigen Samstag entschädigen ein klein wenig auf den Anpfiff am folgenden Wochenende. Der Kleinste war wieder einmal der Größte. Lionel Messi gewann zum vierten Mal in Folge den „Ballon d’Or“ und ist Weltfußballer des Jahres 2012. Christiano Ronaldo zog erneut den kürzeren. Doch sein Gesichtsausdruck über die Niederlage, schenkte dem Wort „Nächstenliebe“, ein Gesicht. Die Wölfe aus der Autostadt sind mittlerweile ein fester Bestandteil in meinen Ausgaben. Klaus Allofs und Dieter Hecking tragen das Erbe von Magath auf ihren Schultern und Fluchen. Das Simon Wiesenthal Center aus Los Angeles veröffentlichte eine Statistik mit den antisemitischsten Ländern ,Gruppen, Vereinen etc. Gold und Glamour sind ebenfalls vorhanden. Die Scheichs! Was mich diese Woche am meisten irritierte oder erheiterte, gibt es nun in meinem zweiten Wochenrückblick zum Nachlesen. Der Kleinste beginnt.

Lionel Messi

Gerd Müller, unser Bomber der Nation über Lionel Messi: „Wenn einer annähernd 100 Tore in einem Jahr schießt, kann es keine zwei Meinungen über den Weltfußballer geben. Er ist ein unglaublicher Spieler, ein Gigant und dabei ein so sympathischer und eher zurückhaltender Profi“. Warme und wahre Worte. Herzlichen Glückwunsch zum vierten Titel in Folge zum „Weltfußballer des Jahres“. Chapeau. Doch, die Worte eines  Gerd Müllers folgten auf den Liebesgruß aus Barcelona. Lionel Messi signierte sein Trikot mit der Nummer 10: „Für Gerd Müller. Meinen Respekt und meine Bewunderung. Eine Umarmung”. Zwei Weltstars unter sich.

Das Ziel: Internationales Geschäft

Meine lieben aus der Autostadt. Ich komme um euch selten herum. Es gibt Mannschaften, die erwähnte ich nie. Doch ihr, ihr seid ein ständiger Gast in meinen Artikeln. Wieso? Weil ich den VW Golf mag, oder weil es ein deutsches Unternehmen ist? Oder ist es der Handel mit Spielern? Ist es die Faszination „Magath“, die euch zu dem gemacht hat, was ihr seid. Euer ehemaliger Kommandant, Felix Magath, genießt das Leben und ist am Wochenende in England zu Gast. Die Wortführer in Wolfsburg, Allofs und Trainer Hecking machen da weiter, wo alles begann. Spieler ein- und versuchen zu – verkaufen. Aktuell stehen 35 Spieler bei den Wölfen unter Vertrag. Wie heißt es so schön in der VW Werbung: „Nur wer die Menschen kennt, kann das Auto bauen“. Gilt das Gleiche für die Profimannschaft? „Nur wer die Menschen kennt, kann eine Mannschaft aufbauen“? Ist das der Grund, warum ihr so viele Spieler habt?

Die Scheichs und andere Milliardäre mit dem Leid: „wohin nur mit meinen Millionen“

Wo das schwarze Öl fließt, da fließt auch das Geld. Das Problem bei vielen Milliardären: in der Wüste wird das Fußballspielen irgendwann zu langweilig und man sucht nach einem neuen Hobby. Vereine in Europa werden übernommen – dank der vorhandenen Regeln und Möglichkeiten in den betroffenen Ländern. Doch was steckt hinter den Millionen Arrangements? Wirkliche Liebe zu diesem Verein? Oder protzt man in der arabischen Welt mit den Worten: schaut her. Ich habe den bekanntesten Verein gekauft? Eine kleine Übersicht.

  •  Nasser Al-Khelaifi ist bereit für die große Revolution. So schreibt die „Le Parisien“. Aus Paris Saint Germain soll der Paris FC, so wie es 1972 schon einmal war werden. Das „Saint Germain“ soll weichen und dasVereinswappen soll einem veränderten kapitulieren. Geht es noch? Sind das die Bedingungen für die bisher 260 Millionen Euro die in die Mannschaft flossen? Ob die UEFA bedenken hat?
  • Manchester City ist im Besitz der Herrscherfamilie von Abu Dhabi. 490 Millionen Transferminus wurden übernommen und bisher unvorstellbare 655 Millionen Euro an Ablösesummen bezahlt. Erfolge? 2012 Englischer Meister und 2011 gewannen die Blues den FA-Cup. War es das viele Geld wert?
  • Spanien wir kommen, dachte sich wohl Abdullah ben Nasser Al Thani als er aus Katar den spanischen Klub, den FC Malaga für 25 Millionen Euro übernahm und als Antrittsgeschenk 70 Millionen Euro an Schulden tilgte. Für weitere 84 Millionen wurde in Ablösesummen investiert. Im August des letzten Jahres drehte der Scheich dann kurzerhand den Geldhahn zu. Das Überleben war in Gefahr und konnte nur durch Notverkäufe von Spielern, die nötig waren, um die anderen noch bezahlen zu können. Im Dezember 2012 gab die UEFA bekannt, dass der FC Malaga aufgrund des „Financial Fairplay“ für den Europapokal entweder in der kommenden Saison, oder im Laufe der nächsten 4 Jahre für eine Saison gesperrt wird.
  • Und in Deutschland haben wir trotz der 50+1 Regel ein ähnliches Problem. Investor Hasan Ismaik hat mit 49% der stimmberechtigten Anteile sein Wörtchen mitzureden bei 1860 München. Mit großem Geld und Glanz und Gloria peilte er den Aufstieg an. Und nun? Aussteigen oder weitermachen Herr Ismaik? Ich bin gespannt. Andreas Rettig DFL Geschäftsfüher sagte in einem Interview mit der Spobi: „Am Beispiel 1860 München sieht man, wie gut es ist, dass wir in Deutschland die 50+1-Regel haben, die verhindert, dass Investoren die Stimmenmehrheit übernehmen“. Was Herr Kind von Hannover wohl denkt wenn er die Bespiele liest? Hamburg: Herr Kühne lässt grüßen. Groß einkaufen aber rote Zahlen auf dem Konto. Ist es das, was viele wollen? Dann viel Erfolg.

West Ham United und die Nominierung des Wiesenthal Centers

Was ich bis vor wenigen Tagen noch nicht wusste, ist, das West Ham United auf Platz 4 der Statistik des Wiesenthal Centers, einer internationalen Menschenrechtsorganisation, die ihren Hauptsitz in Los Angeles hat, kommt. Diese Organisation beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem „Holocausts“. Was war geschehen? Im Spiel gegen Lokalrivale Tottenham Hotspurs hallten Gesänge durch das Stadion wie: „Adolf Hitler ist zu euch gekommen“ und „Ihr werdet morgen vergast“. Man sollte wissen, dass Tottenham in dem ehemaligen, stark jüdisch geprägten Viertel Stamford Hill beheimatet ist. Zudem wurde durch zischende Geräusche  das Rauschen in einer Gaskammer simuliert. Hartes Brot. Wie würdet IHR reagieren wenn es zu solchen Szenen in eurer Kurve kommen würde? Oder denkt IHR, das sowas unmöglich ist?

Das war es in dieser Woche wieder. Hoffen wir, dass sich der Wunsch von Christoph Daum nicht erfüllt. Falls die Bedingungen passen würden, dann könnte er sich wieder eine Trainertätigkeit in der Bundesliga vorstellen. Bloß wohin? Ins Ruhrgebiet, dem t ehemaligen Abbaugebiet von Koks? Also, wohin mit Ihnen, Herr Daum? Norden, Süden oder Osten?  Der letzte Gruß. Wünschen wir Lewis Holtby einen angenehmen Empfang am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen Hannover 96. Im Kicker sagte er: „Weil ich immer ehrlich und authentisch war“, und weiter. „Die Leute können selbst entscheiden, wie sie jetzt reagieren. Egal, was sie machen, ich werde es auf jeden Fall respektieren“. Es bleibt dir auch nichts anderes übrig, lieber Lewis.

Ein schönes Wochenende. NUR DER HSV.

Christian E.

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