3 Spiele, 3 Niederlagen: macht 0 Punkte. Friesich-Herb ging die „Auswärtsvaart“ in Richtung Frankfurt am Main los. Euphorie war zu spüren. Das Knistern lag in jedem Atemzug. Die ersten 3 Punkte zum greifen nahe. Am Stadion angekommen wurde man freundlich mit den Worten „Na ihr Fischköpfe“ begrüßt. Die netten Herren einer fanatischen Eintracht-Gruppierung, deren Shirts alle irgendwie Loca hießen. Herzlich willkommen im Bahnhofsviertel von Frankfurt. Allesamt, egal ob Männlein oder Fräulein, Ochsen vor dem Herrn, tätowiert, Muskeln aufgepumpt von Apfelwein und einem IQ wie ein Stück Brot, ging es per Fußmarsch weiter zum Waldstadion.

Das Wetter war einfach fantastisch, alle Freunde an Bord, inklusive unseres Glücksbringers Katharina dazu ein kühles Blondes und alles war angerichtet für den ersten Sieg dieser Saison. Stehplatz gesichert, die Stimme geölt, die Freunde bzw. Leidesgenossen an der Seite konnte es endlich losgehen. Nur eines fehlte. Der Mann vom Zaun. Hilflosigkeit, gar Orientierungslosigkeit machte sich breit. Drehende Köpfe nach oben, Getuschel in den Reihen, Unwohlsein. Wo ist unser Vorsänger? Im Stau, noch auf Toilette, festgenommen? Was war los? Wer gibt jetzt den Ton an? Nach zahlreichen missglückten Versuchen machte sich plötzlich Unruhe, gar Hektik breit. Und da kamen sie. Die Gruppierung CFHH betrat den Block, und in gottesgleicher Manier schwang er sich auf den Zaun und die Menge tobte. Er war da, unser Messias der Stimmung. Es konnte endlich beginnen.
Dachte man. Wenn da nicht unsere Mannchaft wäre. Was die Abwehrspieler Mancienne, Bruma, Westermann, Lam und der eingewechslte Diekmaier sich an diesem Tag wieder dachten, bleibt wohl deren Geheimnis. Spielstand nach 18 Minuten: 2:0 für den Gastgeber Frankfurt. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich mal wieder „und es sollte doch alles besser werden“. Sollte!
Nachdem man sich nun dachte „Scheiße“, wurde es endlich besser und die Mannschaft erwachte aus der Lethargie, spielte plötzlich befreit und durch ihren unermüdlichen Antreiber Van der Vaart wurde das Spiel dann deutlich besser. Was zumindest die Offensive betrifft. Freistoß VDV, Trapp hält klasse. Zuckerpass von VDV auf Son und was macht Son an einem Son(n)tag? Nichts. Die beste Chance bis dato für die Rothosen. Schade, da war deutlich mehr drin.
Eckball Hamburg und Rudnevs verlängert per Kopf von rechts am 5 Meter Raum in die Mitte. Und wer steht dort? „Heiko Westermann“ unser Goalgetter schiebt die Kugel zum Anschlusstreffer kurz vor der Pause in die Maschen. Herrlich, dachte man. Tja, wie immer „dachte man“ es sich. Wäre da nicht der 12te Mann auf Seiten der SGE gewesen. Nein, kein Flitzer oder ein agressiver Adler der sich vom Stadiondach auf unser Team gestürzt hätte. Nein, Wolfgang Stark, der irgendwie nicht ganz so unparteiische Schiedsrichter, die personifizierte Arroganz in Person. Rot für Jiracek. Wieso weshalb warum? Danke Herr Stark. Ab in die Halbzeit. Wo steckt eigentlich Frank?
Was sich dann in der zweiten Hälfte dieser Partie auf den Blöcken abspielte, sucht an manchen Tagen seines Gleichen. Dauersupport, frenetische Anfeuerung, die nie aufhörende Sucht nach Toren, nach der Erlösung des Leids. Tor. 3:1 für Frankfurt. Egal, weiter, immer weiter.
Anschlußtreffer. 3:2. Die Stimmung kochte und die Atmosphäre wurde hitziger.
Den Torschrei schon auf den Lippen, Ausgleich. Nein. Verdammt, Diekmaier, den muss man machen. Was für eine Chance in Unterzahl. Das wäre zu diesem Zeitpunkt der verdiente Ausgleich gewesen. Obwohl die Hoffnung auf die letzten Minuten gemessen an den unendlichen Anfeuerungen aus dem Gästeblock enorm war, pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. Aus, das Spiel war aus. Ja, und nun stand man dort und fragte sich, seinen Nebenmann, den lieben Gott. Wieso denn bloß?
Abzüglich der ersten 20 Minuten war es ein gutes Spiel. Eine fantastische Stimmung, ein leidenschaftliches Spiel auf beiden Seiten. Ja, es macht mir Mut, Mut für die kommenden Begegnungen. Egal ob jetzt Dortmund kommt, es dann nach Mönchengladbach geht und dann unser Freund aus Hannover kommt. Egal Männer, Weiter so. Unsere Unterstützung habt ihr, lautstark und treu. Bis dass der Tod uns scheidet.
Come on Jungs. Kämpfen und siegen.