Am Ende des Tages fehlt uns die Qualität. So macht Fußball keinen Spaß.“
Herr Van der Vaart, dem stimme ich zu. Mit Spaß hatte das nichts mehr zu tun. Ein Vorschlag meinerseits. Die Qualität lässt sich durch Laufen, ein klein wenig steigern. Der Duracell Hase – kennt ja jeder- sollte euer Maskottchen werden. Doch Vorsicht- selbst die besten Batterien erzeugen keine höhere Leistung auf dem Platz, wenn sie im Vibrator der Freundin stecken.
Mir fehlen die Worte. Was bin ich froh, dass ich meinen Lebensunterhalt nicht damit verdienen muss, täglich über euch schreiben zu müssen. Ich wäre gezwungen, meine getragenen Unterhosen zum Verkauf anzubieten.
Es war eine Vergewaltigung für die Augen, euch an diesem Samstag über den Platz schleichen zu sehen. Es tat in der Seele weh, wie ihr euch ohne Gegenwehr von der TSG ausspielen lassen habt. Kein Biss, nicht einmal zwei oder drei erkennbare härtere Fouls, um der Mannschaft und uns im Block ein Signal zu senden. Dass der Wille spürbar ist. Stattdessen- keine Leidenschaft, kein Feuer in euch hat gebrannt. Das hat weh getan.
Ich stand wie viele andere im Block und konnte irgendwann nur noch grinsen. Nicht aus reinem Spott über euch, sondern über die Tatsache, dass eine Mannschaft so schlecht spielen kann. Und das in der angeblich stärksten Liga der Welt. Wir verlangen keine Feinkost, mein Fußballgaumen ist Schlechtes gewohnt. Doch eure Leistung am Samstag gab mir zu denken.
Mir fehlen die Worte. Vor geraumer Zeit, als Heiko, einer meiner liebsten Leidensgenossen mich fragte, ob wir nach Braunschweig fahren, da witzelten wir noch: Klar fahren wir. Bevor die absteigen, will ich dort gewesen sein. Nach eurem Kick am Samstag waren wir uns nicht mehr so sicher, ob es nicht auch ein Wiedersehen in der zweiten Liga geben würde.
Noch 15 Spiele sind zu absolvieren. Treten wir erneut so auf, egal wo und gegen wen, dann prophezeie ich euch, meine lieben Gruselkicker: Ihr werdet keinen einzigen Punkt mehr einfahren. Die Angst, die euer Spiel beherrschte, lässt mich erschaudern. Das war keine Mannschaft.
Böse Zungen könnten behaupten, ihr wäret nur wegen der Auflaufprämie aus der Kabine gelaufen, sofern eine solche in euren Verträgen steht. Das war echt bitter.
So ging es bedient nach Hause. Die Kommentare und Zwischenrufe einiger anderer HSV Fans erspare ich lieber allen. Es waren keine alltagssprachlichen Worte. Jugendfrei? Nein. Und als hätte das noch nicht gereicht: Als ich am Abend nach Hause kam und meinen Sohn in den Arm nahm, kotzte der vor lauter Teamgeist direkt auf mein HSV-Trikot.
Selbst 100 Millionen Euro bringen eine Mannschaft nicht weiter, wenn die einfachsten Dinge nicht umgesetzt werden. Laufen und kämpfen. Geschlossen auftreten.
Nehmt euch ein Beispiel an uns Fans, wir haben auch Unstimmigkeiten untereinander, im Block waren wir eine Einheit. Verstanden? Dann klappt das auch mit dem Siegen wieder.
Wir sehen uns in Braunschweig.
Christian E.