2 Tage später. Montagmorgen. „Endlich wieder arbeiten“, dachte ich. Auf meinem Weg zur Wirkungsstätte meines Könnens, überlegte ich mir schon die passenden Antworten auf meine große Klappe vom vergangenen Freitag. Mit Bedacht wählte ich folgende Worte als Abschiedsgruß: „Ich freue mich schon auf Montag. Wenn ihr gegen die Bayern verloren habt und Hamburg die Eintracht besiegt hat. Ich grüße dann von den oberen Tabellenplätzen“. Ja, so ist das manchmal an einem Montagmorgen. Der ein oder andere wird es kennen. Meinen Weg zum Büro säumten belustigte und schadenfreudige Gesichter. „Na, wie habt ihr gespielt? Ich habe eben einen Blick auf die Tabelle geworfen. Ich dachte Hamburg würde vor uns stehen“? Vorgezogene Fasenacht am Montagmorgen in Mainz. Der Tag konnte beginnen.
Zuvor am Samstag. Uhrzeit 17:20. Abpfiff in der Fußball Bundesliga. Die Tabelle wurde in voller Schönheit präsentiert und beim Blick auf die Punkte wurde es einem klar. Heute geht was. Schalke verlor gegen das Schlusslicht Fürth, Mainz verlor gegen die Übermacht von der Isar mit 0:3 und die TSG besiegte den Sport Club aus Freiburg. Es klingelte sofort. Mit einem Sieg gegen Frankfurt und der fünfte Platz ist unser. „Um 17:22 Uhr erzählte ich meiner Freundin voller Euphorie, dass alle die vor uns stehen verloren hätten und wir dadurch auf den fünften Tabellenplatz vorrücken werden“. Die Herren in Stutzen hatten indes andere Pläne.
Es war ca 20:20 Uhr am Samstagabend als meine liebste das Zimmer betrat und mich lächelnd fragte: „Na, grüßt ihr uns vom fünften Tabellenplatz“. In solchen Situationen ist es die beste Wahl wenn man die Beherrschtheit wahrt. „Platz 9, alles wie gehabt – Easy Digga“.
Das Spiel ist schnell erzählt und im Nachhinein kann jeder wieder behaupten: „Er hätte es gewusst“. Die erste Hälfte ein Spiegelbild aus schlechten Tagen. Frankfurt spielte nicht herausragend aber deutlich effizienter und führte zurecht mit 0:2 im Volkspark. Die zweite Halbzeit war der HSV die bessere und bestimmende Mannschaft. Das Können blitzte in gewissen Situationen auf und der Druck wurde spürbar erhöht. Doch scheiterte man entweder am eigenen Unvermögen, oder der Torwart der Gäste – Kevin Trapp entschärfte die Schüsse mit Glanzparaden. Großartige Leistung. Durch Son in der 51./57. und 63. Minute sowie zweimal VDV und zu guter Letzt Markus Berg mit einem schönen Volleyschuss in der 86. Minute brachten den Volkspark kurz zum Torschrei. Die Eintracht an diesem Tag, vor allem in der ersten Hälfte eine Nummer zu Clever. Kleines Budget aber große Leistungen. Respekt.
So ist es nun mal. Schaut man zurück auf die vergangenen Spiele dann bot einem die Gelegenheit – Europapokalplatz nicht zum ersten Mal. Stuttgart am 8. Spieltag oder am 13. Spieltag bei der Fortuna. Am 17. Spieltag in Leverkusen. Ein Platz für Europa, doch Nutznießer sind andere. Die Frage die bleibt? Woran liegt es?
- René Adler: „Uns fehlte jeglicher Elan, das ist komplett unverständlich.“ Und: „Die Chance auf Europa ist ja da – aber wenn du so eine Möglichkeit bekommst, auf Platz fünf zu rutschen, musst du sie auch mit aller Macht ergreifen.“
- Heiko Westermann: „Wir haben in der ersten Hälfte viel zu wenig investiert. Eintracht war bissiger.“
- Und unser Trainer: „Wir haben ja auch nicht großartig von Europa geträumt.
Großartige Träume. Egal, was soll es. Dortmund wartet. Gewinnen wir eben dort.
Kämpfen und siegen. NUR DER HSV.
Christian E.
Schöner Artikel, man war wirklich nah dran zu glauben: HSV, das sind doch die wo da immer so in Europa 😉
Nichts für ungut, nächstes Wochenende gewinnt zwar Dortmund, aber ich freue mich trotzdem schon auf Deinen Bericht.
Aber der kommenden Saison sind wir auch wieder die, die Europa bevölkern. Dortmund? Wer ist Dortmund? Auswärtssieg wird es am Samstagabend durch das Westfalenstadion hallen 😉
in diesem Sinne. NUR DER HSV
Na gut, das du mit deiner großen Klappe recht hattest.. 😉
Auswärtssieg in Dortmund.. geiler gehts doch fast nicht!
Nur der HSV!